In ihren Kindertagesstätten verfolgt die Arbeiterwohlfahrt (AWO) das Ziel, Kinder in ihrer gesamten Persönlichkeitsentwicklung zu fördern und mit ihren Einrichtungen ein familienunterstützendes Angebot zu unterbreiten. Mit dem Bau einer neuen Kita samt Familienzentrum auf dem Gelände eines ehemaligen Parkhauses im Lüneburger Stadtteil Kaltenmoor wurden hierfür nun noch bessere Voraussetzungen geschaffen. Das neue Gebäude wurde im Oktober 2021 bezogen. Neben dem hochmodernen Hochbau fallen dem Betrachter insbesondere die sehr ansprechend gestalteten Außenanlagen ins Auge.
Die AWO-Kita Kaltenmoor gab es bereits seit 45 Jahren. Sie war bisher südlich des heutigen Grundstücks beheimatet und fest im Stadtteil verankert. Weil der Betreiber jedoch immer wieder feststellte, dass die Anliegen der Menschen in Kaltenmoor größer waren als das, was eine Kita leisten kann, sollte die Kita nun am neuen Standort zu einem Familienzentrum erweitert werden und den gestiegenen Anforderungen gerecht werden. Lotte Lemke – diesen Namen trägt das neue Familienzentrum in Lüneburg-Kaltenmoor heute - den Namen der 1988 verstorbenen, langjährigen AWO-Vorsitzenden. In dem modernen, zweigeschossigen Neubau sind die Kita und das Familienzentrum räumlich voneinander getrennt. Ein Trakt bietet Platz für Veranstaltungen, Aktionen und die Beratungsangebote für Eltern und Menschen aus dem Stadtteil, ein anderer für die Kindertagesstätte. Die 155 Kita-Kinder, die das Familienzentrum besuchen, teilen sich auf drei Krippengruppen, vier Elementargruppen und eine Integrationsgruppe auf. Das Angebot des Familienzentrums reicht von der Schwangerschaftskonfliktberatung über Sportangebote für Kinder und Jugendliche bis hin zu Yogakursen für Senioren und wird stetig weiterentwickelt.
Unterschiedliche Außenräume werden allen Altersgruppen gerecht
Besonderes Augenmerk legte der Bauherr auf die Gestaltung der Außenanlagen. Landschaftsarchitekt Thomas Wagner von der EGL Entwicklung und Gestaltung von Landschaft GmbH aus Hamburg erläutert das Konzept: „Drei Seiten des Geländes sind von hohen Bäumen umgeben. Durch diesen Gehölzrahmen und den Neubau ergeben sich gleichsam von selbst zwei unterschiedliche Außenräume, die den unterschiedlichen Altersgruppen (Krippe und Elementarbereich) zugeordnet werden. So erhalten die Kinder ein in Dimension und Ausstattung altersgerechtes Spiel- und Erfahrungsumfeld. Im Zentrum der beiden Bereiche liegt jeweils eine große Rasenfläche mit einer Kastanie als Hofbaum. Große und kleine Terrassen, unterschiedliche Spielangebote, aber auch ausreichend Flächen für freies Spiel schließen daran an. Im Elementarbereich gibt es zusätzlich eine umlaufende Bobby-Car-Bahn, die alle Bereiche miteinander verbindet. Als dritten Außenraum entwickelt sich auf einem Streifen zwischen der Carl-Friedrich-Goerdeler-Straße und dem Neubau ein halböffentlicher Bereich, der als Verknüpfung zwischen öffentlichem Straßenraum und Kita angedacht ist. Hier befindet sich der barrierefrei Hauptzugang zum Gebäude, der Fahrradstellplatz aber auch eine kleine Außenterrasse, die dem Familienzentrum im Gebäude zugeordnet ist. Ein lichter Hain aus mehrstämmigen Kleinbäumen schirmt die Flächen zur Straße hin ab. Findlinge bieten Sitzmöglichkeiten und sorgen für zusätzliche Spielanreize“, so Wagner.
630m² Arena-Pflaster in graubeige
Die Befestigung der Weg- und Terrassenflächen war dem Planer dabei besonders wichtig. Für nahezu sämtliche neu zu befestigenden Bereiche entschieden sich die Verantwortlichen für das Arena-Pflaster aus dem Betonwerk Flora Trend aus Lürschau. Dieses organisch geformte Betonsteinpflaster erinnert mit seinen abgerundeten Formen an gespaltene Wacken. Insgesamt 630 m² wurden hiervon im wilden Verband verlegt. Thomas Wagner fährt fort: „Der hier gewählte graubeige Farbton des Pflasters passt in idealer Weise zur Oberfläche der Riemchen an der Gebäudefassade. Der Belag ist einerseits etwas verspielt und erinnert an Natursteinpflaster, gleichzeitig ist er aber auch sehr eben und kann gut begangen und mit Bobby-Cars o. ä. befahren werden. Zudem ermöglichen die etwas größeren Fugenanteile eine teilweise Versickerung des Oberflächenwassers.“
In der Tat genügt dieses Pflastersystem sogar den Anforderungen an entsiegelte Pflasterflächen, was unsere Gewässer schützt und im Einzelfall auch Abwassergebühren sparen kann.